Inferno Triathlon Schweiz

Ein Langdistanztriathlon oder Ironman ist für jeden Triathleten ein Ziel bzw. ein Traum den man verwirklichen möchte.

Den Inferno Halbmarathon hatte ich schon vor vielen Jahren ins Auge gefasst, dann aber nie gemacht. Dass ich einmal beim Inferno TRIATHLON mitmachen würde, hätte ich mir bis vor kurzem nicht erträumen lassen.

Bin dann nach verpasster Anmeldung noch 3 Wochen zuvor kurzfristig in das Starterfeld nachgerückt. 155km, aber vor allem die 5500 Höhenmeter hatten es mir angetan. Ausserdem liegen meine Stärken bevorzugt im Klettern, sei es beim Radlen wie auch beim Laufen (Schade dass man Schwimmen nur flach kann...). Am Freitag Anreise mit mühsamer Abgabe der Kampfgeräte in den 3 verschiedenen Wechselzonen (Rennrad, Mtb und Laufen) und dann noch Briefing in dem auf 1600m gelegenen idyllischen Mürren.

Am Samstag dann Wecker um 3.30 Uhr. Abfahrt mit Bus um 4.50 Uhr Richtung Thunersee. Start Schwimmen und 6.30 Uhr. Der See war rel. ruhig und auch die Wassertemperatur mit 21° ideal. Hatte nach ca. der Hälfte der Strecke einen Krampf in der linken Wade und musst dann kurze Zeit als Froschmann weitermachen. Nach ca. 5 min ein weiterer Krampf und da machten sich bei mir einige neg. Gedanken hinsichtlich der noch zu bewältigenden Strecke bemerkbar. Bin ruhig geblieben und konnte so gut und ohne Probleme als 111er aufs Rennrad wechseln. Nach wenigen hundert Metern dann gleich die erste Steigung wo ich gleich viele Athleten überholen konnte. Im danach folgenden 40km Abschnitt im Flachen bin ich dann notgedrungen in einer Gruppe gefahren, da viele Ahtleten das Windschattenfahren einfach missachteten. Aber etwas verhaltener fahren und Kräfte sparen kann ja auch nicht schaden. In der langen und wunderschönen Auffahrt zur grossen Scheidegg konnte ich ein hohes Tempo gehen und noch weitere Positionen gutmachen. Die Abfahrt dann auf einer einspurigen, steilen und sehr kurvenreichen Bergstrasse bis hinunter nach Grindelwald wo ich als 10ter aufs Mtb wechseln konnte. Dann zu Beginn Krampf im linken Oberschenkel, welcher sich dann aber gleich löste indem ich versuchte nur mehr im Stehen zu fahren. Bei der Auffahrt auf die kleine Scheidegg dann die ersten Ermüdungserscheinungen und auch die grosse Hitze machte sich bemerkbar. Habe, wie auch schon vorher regelmässig getrunken, Gels zu mir genommen und zwischendurch einen Riegel gegessen. Kurz vor dem Pass dann noch 3-4 happige steile und schottrige Rampen, welche ich aber durchfahren konnte. Dann eine rel. lange schönen Abfahrt auf Forststrasse Richtung Wengen und dann eine leicht technische Abfahrt mit vielen Kehren Richtung Lauterbrunnen. Von da an noch 5km falch nach Stechelberg. Bin als 8ter auf die ersten 5 flachen km nach Lauterbrunnen gestartet. Beine waren erstaunlicherweise überhaupt nicht verkrampft und ich fühlte mich richtig gut. Dann Forstrasse Richtung Mürren welche teilweise in der prallen Sonne zu bewältigen war. Kurz vor Mürren dann ein kleine Steilstück und dann bis Mürren wieder ca. 3/4km flach. Und da kam der Mann mit dem Hammer. Hatte plötzlich Probleme mit dem Atmung und die Kraft begann zu schwinden. Nach Mürren dann nur mehr hochalpines Gelände welches ich fast zur Gänze gehend bewältigen musste. Die wenigen noch flachen Teilstücke war ich fast gar nicht mehr imstande zu laufen. Verpflegung von da an mit scheizer Buillon (salzige Suppe) und Cola. Zum Glück ging es meinen Gegnern so ziemlich gleich und nur ein Athlet konnte mich noch kurz vor dem Ziel auf dem 9ten Platz verdrängen - Zeit 9.29.33! Das Gefühl dann auf dem Schildhorn im Ziel war überwältigend - die Aussicht phänomenal!

Ein extremer, landschaftlich wunderschöner Triathlon welcher einfach aber super organisiert ist - vielleicht komme ich wieder..

Eurer Iron-Rooli