Transalpine Run Etappe 1 bis 8: 15422 hm auf - 14659 hm ab Distanz: 238km

Michael und Roland
Michael und Roland

Geschafft! - 3ter Platz. Aber härter als hart. Ausdauer, Durchhaltevermögen, Kampfgeist und Psyche wurden aufs Härteste auf die Probe gestellt. Hatte mich auf einige schwere und auf einige leichtere Tage eingestellt. Aber, dass jeder Tag zur totalen Qual und Schinderei werden wird, hätte ich mir nie erträumen lässen.

Mein Körper hat geschwächelt, aber schlussendlich doch bis zum Schluss duchgehalten. Michael war extrem stark und zwei Klassen besser als ich. Trotzdem hat er mich grossartig unterstüzt und niemals aufgegeben an uns und unseren Erfolg zu glauben. Das Rennen an sich war super organisiert, die Etappen waren anspruchsvoll, aber landschaftlich wunderschön und auch das Wetter hat perfekt mitgespielt.

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Transalpine 2009 Endergebnisse.pdf
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Hier der Link zu den Etappenergebnissen:

Tag 1 Oberstdof-Lech Distanz 35km, 2540 Aufstieg - 1915 Abstieg

Der Start erfolgte um 10.00 Uhr in Oberstdorf bei Sonnenschein nach einer durchregneten Nacht. Michael und ich starten recht verhalten und versuchen

uns an der Spitzengruppe mit 4 bis 5 Teams zu orientieren. Nach der ersten Verflegung nehmen wir die 2te Position hinter den jungen Schotten ein und erklimmen so den höchsten Punkt der Etappe. Beim Abwärtslaufen beginnt mein rechter Unterschenkel zu schmerzen. Im Versuch mehr das rechte Bein zu belasten passierte dann das Unglück - Sturz mit recht schmerzhaftem Aufprall auf die rechte Hüfte. Beim Versuch wieder auf den Weg zu kommen, Krämpfe in beiden Unterschenkeln - Schock. Versuchte wieder langsam in Tritt zu kommen, was mir aber nicht mehr gelang. Ab diesem Moment schmerzten beide Beine und es war mir kaum mehr möglich in schiefem, nassem Gelände zu laufen. Michael nahm meinen Rucksack und so versuchten wir so wenig wie möglich auf unsere Konkurrenten zu verlieren. War total eingegangen und es dauerte auch nicht lange bis unsere Vinschger Freunde/Konkurrenten Toni und Lex heranbrausten.  Auch Lex plagten dann Krämpfe und wir beschlossen gemeinsam als 4te das Ziel zu passieren.

 

Tag 2 Lech-St. Anton 24km, 2014 - 2170

Auch am 2ten Tag merkte ich bald, dass es wieder nicht mein Tag werden sollte. Hatte schon im ersten Aufstieg Probleme mit unseren direkten Konkurrenten mitzuhalten. Michael versuchte mir zu helfen indem er wieder meinen Rucksack nahm. Ich schaffte es zwar noch bis zum höchsten Punkt der Etappe den Rückstand einigermassen in Grenzen zu halten, aber dann beim Abstieg erfolgte der 2te grosse Einbruch - die Beine schmerzten einfach zu sehr und es war nicht möglich es einfach laufen zu lassen. Wir verloren in recht unschwierigem Gelände ca. 10 Minuten nur beim Runterlaufen nach St. Anton. Meine Moral stand auf dem Nullpunkt.

Tag 3 St. Anton-Galtür 33km, 2437 - 2134

Michael machte am 3ten Tag gleich von Anfang an ziemlich Druck. Ich folgte ihm und den beiden Schotten mit geringem Abstand und wir konnten uns leicht von unseren Konkurrenten absetzen. Nach der ersten Verpflegung, wo wir nicht lange Zeit verloren, kamen wir in alpines Gelände und Michael half mir indem er mich immer wieder kurz schob. Hatte schon Angst vor dem ersten Downhill, wissend dass dann ja noch ein 2ter weit längerer folgen sollte. Es war nicht so steil uns o konnte ich meine Beine gut be- und entlasten sodass meine Knie nicht blockierten. Wir kamen als 2te im Tal an und begannen ohne Konkurrenten in Sicht zu haben mit den 2ten Anstieg. Es ging mir recht gut und auch Michael half wo er konnte - er schob - gab mir zu trinken - sprach mir gut zu wie einem kleinem Kind...... Beim höchsten Punkt der Etappe konnten wir unsere deutschen Verfolger Michael und Thomas sehen. Michael machte wieder kräftig Druck und gab das Tempo beim Downhill vor. Wir erreichten das Tal und mussten dann noch ca. 4km bis Galtür laufen. Mit 5 Min. Vorsprung auf die Deutschen erreichten wir dann auch überglücklich als 2te das Ziel.

Tag 4 Galtür-Scuol 40km, 2340 - 2730

Start war wieder sehr mühsam. Hatte im Flachem immer ein Ziehen im linken Bein und konnte so nicht locker laufen. Nach der ersten Verpflegung begann ein flotter Trail auf dem ich dann gleich ordentlich Gas gab. Je steiler das Gelände dann wurde, desto langsamer wurde ich. Kurz bevor es wieder runter ging hatten uns die Deutschen wieder eingeholt wir liefen gemeinsam ins Tal.

Dort folgte eine flache Forststrasse leicht abfallen. Hier konnte ich nur mit Mühe und Not Michael und den Deutschen folgen. War dann auch fatal, gleich nachdem wir wieder die Frostrasse verlassen hatten und ein steiler Weg begann war meine Energie wieder am Ende. Auch durch Verpflegung verbesserte sich meine Lage nicht. Ich konnte keinen Schritt mehr laufen und wir erreichten dann den höchsten Punkt mit den Vinschgern und dem führenden Master Team im Rücken. Abwärts ging dann auch nichts mehr und es waren noch ca. 1600 zu bewältigen. Die letzen 800 hm waren dann brutal. Beide Knie schmerzten und ich konnte nicht mehr laufen. Wir kamen dann als 12te ins Ziel mit einem Rückstand von 18 min auf unsere deutschen Widersacher.

Tag 5 Scoul Bergsprint 6,2km, 1936 hm

Versuchte jetzt mit Massagen und Matrix Behandlung meine Beine wieder auf Vordermann zu bringen. Zu meiner Verwunderung merkte ich, dass mir beim Einwärmen, vorderfuss laufend, die Knie nicht mehr schmerzten. Start dann um 12.12 mit Michael. Der setzte sich gleich ab und schloss sofort auf vordere Läufer auf. Aber auch ich konnte einen guten Rythmus laufen und die vor mir gestarten Läufer überholen. Auch von Hinten kam nichts und so lief ich auch die steilen Passagen bis zum Ziel. Im Ziel übernahmen wir die Führung in der Zwischenwertung, auch weil Michael eine fantastische Zeit mit 49.53 hingelegt hatte was neuen Streckenrekord bedeutete. Nach kurzer Zeit kamen die Schotten welche unsere Bestzeit um 10 Sek. nicht unterbieten konnten. Unser 1ster und einzigster Tagessieg!

Tag 6 Scuol-Mals 37km, 1332 - 1474

Eine Läuferetappe mit wenigen Höhenmetern aber vielen Kilometern.

Es waren ca. 5km flach zu laufen bis der Anstieg ins Uinatal begann. Tat mich wiedereinmal hart im Flachen und war dann auch in der Steigung nicht mehr sonderlich frisch und mussten so ein Loch auf die Deutschen Michael und Tom aufreissen lassen. Michi machte Druck und ich folgte ihm so gut ich konnte. Wir passierten die Sesvenna Hütte und die Plantapaschhütte auf Watles und begannen den Abstieg mit Schmerzen in Richtung Haider See. Am Radweg angekommen hatte ich wieder Mühe einen schnelle Tempo auf dem Teer zu laufen. Wir wiegten uns schon in Sicherheit, als dann nach Burgeis ca. 3km vor dem Ziel zwei schweizer Läufer auftauchten die schnell näher kamen. Michi nahm die Peitsche und wir kamen mit 2 Sek. Vorsprung als Gesamt 3te ins Ziel.

 

Tag 7 Mals-Schlanders 34,5km, 2004 - 2340

Atackeee.... Michi raste den Schotten nach und ich hinterher. Konnten ein kleines Loch auf die Deutschen aufreissen und erreichten mit ca. 2 min Vorsprung als 2te die Glieshöfe. Von da an weglos Richtung Rappenscharte.

Unsere Verfolger kamen gefährlich näher, aber Michi nahm die Stöcke und zog mich die Rappenscharte hoch. Hatten auf der Scharte wieder ca. 4-5 Min. Vorsprung und nun folgten 2300 hm Downhill. War nicht so steil und meine Beine machten anfangs keine Probleme. Nach der Kortscher Alm plötzlich musste ich 2x kurz anhalten, da die Knie blockierten. Durch lockeres Weiterlaufen ist es mir dann aber gelungen in gutem Tempo das letzte steile Stück bis Schlanders zu laufen. Gesamt 2te in einer Bombenzeit!

Tag 8 Schlanders-Latsch 28,6km, 1817 - 1895

Wir hatten eigentlich beschlossen die letzte Etappe zu geniessen und nicht mehr anzugreifen, da wir den 3ten Gesamtrang einfach absichern wollten. Aber Michi mit seiner Energie bliess wieder sofort zum Angriff. Konnte bis zur Göflaner Alm ein gutes Tempo gehen, auch wenn mein rechter Unterschenkel zu verhärten/zwicken begann. Hatten dann auf der Scharte nur ca. 2 min Rückstand auf die Schotten und begannen mit dem Abwärtslaufen. War dann plötzlich nicht mehr so fit und begann auf der schnellen Forstwegpassage die Wade immer mehr zu spüren. In Morter angekommen bekamen wir dann mit, dass wir nur mehr ca. 1 min Vorsprung auf unsere Verfolger hatten. Den Waalweg und dann die Teerstrasse nach Latsch zu laufen war dann eine ungeheuere Qual. Konnte dann auch die letzen Meter vor dem Zieleinlauf kaum geniessen - war zu fertig. Der Zieleinlauf war dann doch was Besonderes - 2ter Tagesrang, 3ter Gesamtrang nach den ganzen Auf und Ab.

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Kommentare: 6
  • #1

    Luca (Dienstag, 15 September 2009 14:08)

    Complimenti per la super prestazione..L'ho sempre detto: in un certo tipo di gare sei tra i migliori in Europa.
    Luca

  • #2

    petzi (Dienstag, 15 September 2009 15:23)

    Rohli du bisch a bestie! kompliment, super resultat und super leistung, hosch sicher doping gnummen!
    lg petzi

  • #3

    lex (Dienstag, 15 September 2009 15:35)

    mir zwoa hobn schun gmiast fest beisen....obr guat ausgongan....bisch a zacher hund.... bis bold amol
    lex

  • #4

    Markus (Dienstag, 15 September 2009 22:40)

    Bravo! King Roli! Lg. Dein Fanclub

  • #5

    diego (Mittwoch, 16 September 2009 12:16)

    Kompliment für die super Leistung!!
    Auf´n Foto schaugsch a wia mitgnummen aus... :-)

  • #6

    Sklípek (Freitag, 13 Juli 2012 08:52)

    Good info dude